Mit „InsECT“ dem Hitzetod auf der Spur
Die thermische Schädigung der Dichtkante ist eine häufige Ausfallursache bei Elastomer-Radial-Wellendichtungen. Diese tritt auf, wenn die Temperatur im Kontaktbereich von Welle und Dichtkante die ertragbare Temperatur des Elastomers überschreitet. Prinzipiell ist die Kontakttemperatur umso höher, je mehr Reibwärme im Kontaktbereich entsteht und je schlechter diese an die Umgebung abgeführt werden kann. Da Wärmeentstehung und Wärmeabfuhr aber von vielen Einflussfaktoren abhängen und sich gegenseitig beeinflussen, war eine fundierte Abschätzung der Kontakttemperatur bislang nur schwer möglich. Das Programm „InsECT“ wird über eine intuitive grafische Benutzeroberfläche bedient und bietet eine modulare Bestimmung der Kontakttemperatur: Die im Kontaktbereich anfallende Reibwärme und die daraus resultierende Temperaturüberhöhung lassen sich mit unterschiedlichen, praxiserprobten Verfahren bestimmen. Zu den implementierten Bestimmungsverfahren für die Temperaturüberhöhung im Dichtkontakt zählt auch die neu entwickelte „ExACT“-Gleichung. Diese ermöglicht im Vergleich zu bisherigen Abschätzverfahren eine deutlich genauere Vorhersage der Kontakttemperatur, da darin mehr Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Die Abkürzung „InsECT“ steht für „Instrument for Estimating the Contact Temperature at Radial Lip Seals”. Das Programm wird auf Anfrage kostenlos zur Verfügung gestellt.
Institut für Maschinenelemente, Universität Stuttgart, simon.feldmeth@ima.uni-stuttgart.de, T +711 685-66186, www.ima.uni-stuttgart.de/insect
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