Olivenkernmehl statt Mikroplastik

Der Megatrend Nachhaltigkeit hat längst auch den Arbeitsschutz erreicht. Auch beim beruflichen Hautschutz ist Nachhaltigkeit ein großes Thema. Aktuell tauscht der Hersteller Peter Greven Physioderm (PGP) in diversen Produkten Mikroplastik als Reibemittel gegen Olivenkernmehl aus.

Olivenkernmehl ist ein nachwachsender Rohstoff, der nun erstmals auch für Produkte des beruflichen Hautschutzes genutzt wird (Bildquelle: MIKYIMAGENARTE / Fotolia.com)

Mikroplastik steht seit einiger Zeit verstärkt in der öffentlichen Kritik. Die Kunststoff-Partikel, die zum Beispiel in Grobhandreinigungsmitteln eingesetzt werden, um den Schmutz mechanisch zu lösen, gelten als umweltschädlich. Zum einen, weil die Mikropartikel aus Erdöl produziert werden, also aus einem fossilen Stoffgemisch, dessen Ressourcen begrenzt sind. Und zum anderen, weil sie nicht biologisch abbaubar sind. Kläranlagen können Mikroplastik nicht vollständig herausfiltern, sodass die Stoffe ins Meer und in die Umwelt gelangen können. Einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zufolge ist Mikroplastik nur für einen vergleichsweise sehr kleinen Teil der Verschmutzung der Weltmeere verantwortlich. Trotzdem hat das Thema eine breite öffentliche Debatte erzeugt.

Der Euskirchener Unternehmen PGP hat sich schon lange vor dem Aufflammen der Diskussion um Mikroplastik mit der Frage nach nachhaltigen Inhaltsstoffen beschäftigt. Nun möchte man Mikroplastik dort, wo es machbar ist, kurzfristig aus dem Sortiment verbannen. Stattdessen wird auf Olivenkernmehl gesetzt: Das ist, Stand heute, eine gute und umweltverträgliche Alternative. Dafür sprechen viele Argumente. Es ist ein nachwachsender Rohstoff und ein Produkt, das bei der Produktion von Olivenöl anfällt. Im Unterschied zu anderen alternativen Reibekörpern wie Kork müssen die Oliven also nicht eigens für die Verwendung als Reibekörper angebaut werden. Zudem ist es als Rohstoff in großem Maße verfügbar und kann die Mikroplastik-Partikel deswegen verlässlich ersetzen. Die CO2-Bilanz des Olivenkernmehls ist ein weiterer Vorteil. Anders als bei anderen alternativen Bioreibekörpern, wie etwa Walnussschalenmehl, sind nämlich keine allzu langen Transportwege von Nöten. Während die Walnüsse größtenteils in Kalifornien angebaut und gemahlen werden, stammen die Oliven meist aus Südeuropa. Das spart Emissionen beim Transport. Der wichtigste Vorteil im Vergleich zu den anderen Alternativen ist die gute biologische Abbaubarkeit.

Das Thema Nachhaltigkeit war Titelthema der Ausgabe TH 3/2017. Für alle, die noch keine regelmäßigen Leser von TH sind, unter www.th-digital.com können Sie Ihr persönliches Abo oder ein kostenloses Probeheft bestellen.

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