TH-Panel: Wie wichtig ist Herkunft für die Zukunft?

Krisenzeiten, entweder allgemeiner Natur oder individueller Art, können zu starken Brüchen in Unternehmenshistorien führen. Schlimmstenfalls beenden sie schlagartig Lebenswerke und langjährige Gemeinschaftsleistungen. Das gilt insbesondere für die kleinen Unternehmen, die zwar zu den flexibelsten zählen, gleichzeitig mit schwierigen Rahmenbedingungen oft am stärksten zu kämpfen haben. In diesem Jahr wird mit einem deutlichen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen gerechnet.

Gerade in so unsicheren Zeiten, die so umwälzend sind wie heute, kann es manchmal guttun, auf Erreichtes stolz zurückblicken. Doch kann Unternehmensgeschichte auch mehr sein als Motivation? Allein wenn sie für Ansporn sorgt ist ja schon viel erreicht, weshalb es gut ist, wenn man die Feste feiern kann, wie sie fallen (wenn nicht gerade Corona oder andere Unbilden den Spaß verderben). Im Alltagsgeschäft spielen historische Rückblicke selten eine Rolle. Wenige der Panelteilnehmer würden so weit gehen und sich auf frühere Zeiten besinnen, wenn neue Projekte angegangen werden. Aber die Erfahrungen der alten Hasen wirft man natürlich in der Regel auch nicht über Bord.

„Handel bedeutet Wandel“, sagt ein altes Sprichwort. Kaum eine Branche wie der Technische Handel kann dies besser dokumentieren. Auch wenn gerade in den letzten Jahrzehnten viele Unternehmen aufgeben mussten, die Branche als solche steht heute nach wie vor stark da, hat sich auf die Herausforderungen immer wieder eingestellt und wird, zumindest in Deutschland, nicht nur von wenigen großen Unternehmen beherrscht. Aus dem früher eher eindimensionalen Versorger für Industrie, Handwerk und Endverbraucher wurde der heutige Produktionsverbindungshandel, der die komplexen Wirtschaftsprozesse in sich aufgenommen hat und mit seiner Struktur ein nicht mehr wegzudenkendes Segment in der Lieferkette vom Hersteller zum Verbraucher ist.