Russland-Ukraine-Konflikt: Zugespitzte Versorgungslage deutscher Kautschukunternehmen

Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat nach knapp drei Wochen massive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Auch auf die Unternehmen der Kautschukindustrie. „Ruß ist für unsere Produktion ein unverzichtbarer Stoff und kommt bisher zu über einem Drittel aus Russland“, erläutert Boris Engelhardt, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (wdk) in Frankfurt am Main. „Russische Lieferungen fallen aus und die europäischen Kapazitäten reichen nicht aus, den Bedarf zu decken. Die europäischen Ruß-Produktionen werden darüber hinaus wesentlich mit russischem Gas gespeist, so dass sich eine doppelte Gefährdungslage ergibt.“

Schlauchrollen
Bildquelle: jacqueline macou / Pixabay

Der Einkauf von Ruß und anderen wegfallenden Roh- und Hilfsstoffen außerhalb Europas scheitere an der Kurzfristigkeit, vor allem aber an parallel wegfallenden Transportkapazitäten und zusätzlich massiv steigenden Frachtraten. Hinzu kämen die explodierenden Energiepreise. Die rasanten Steigerungen der Produktionskosten könnten am Markt nicht mehr weitergegeben werden. In Italien und Frankreich hätten erste Kautschukunternehmen ihre Produktion daher kurzerhand eingestellt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis auch in Deutschland Unternehmen die Reißleine ziehen müssten, so Engelhardt. „Gerade die deutschen Automobilzulieferer sind massiv betroffen“, betont der wdk-Hauptgeschäftsführer.

info@wdk.de, T+ 49 69 7936-0, www.wdk.de

Hersteller zu diesem Thema

 


 

Sie wollen TH Technischer Handel abonnieren?

Abonnieren Sie die digitale Ausgabe einschl. eines gedruckten Exemplars!

Weitere Pluspunkte: Sie können TH Technischer Handel auf dem PC, dem Tablet und dem Smartphone lesen und Artikel in den Ausgaben ab Juni 2016 nachschlagen. Und es dürfen vier Kollegen mitlesen.

Erstmal testen? Hier können Sie ein Probeabo bestellen.

Das könnte Sie auch interessieren