Pessimistische Stimmungslage im Großhandel für 2024

Der Großhandel startet pessimistisch in das Jahr 2024: „Die Stimmung ist im Keller“, schreibt der BGA. Sie ist auf einem der schlechtesten Werte der letzten 25 Jahre und somit wieder auf Corona-Niveau angekommen. „Zudem belastet das wirtschaftspolitische Agieren der Bundesregierung die Unternehmen massiv“, heißt es in einer Nachricht des Großhandelsverbands.

BGA-Großhandels-Klimaindikator: Die Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage erreicht einen neuen Tiefpunkt (Bildquelle: BGA-Umfrage Dezember 2023)

Die Ergebnisse der aktuellen BGA-Unternehmensumfrage zur wirtschaftlichen Lage seien „alarmierend“. Während andere Volkswirtschaften sich bereits erholt hätten, stecke Deutschland in einer konjunkturellen Sackgasse fest. Der BGA-Großhandelsindikator deutet auf „einen weiteren kräftigen Absturz der wirtschaftlichen Stimmung im Großhandel hin“. Er hat von 77,6 Punkten um 8,2 Punkte auf 69,4 Punkte nachgegeben. Bereits seit dem Jahreswechsel 2021/22 zeichnete sich eine Stimmungseintrübung ab.

Stimmung deutlich negativer als erwartet

„Für 2023 erwarte ich vor diesem Hintergrund einen Umsatzrückgang um -3 ¾ Prozent nominal und um -4 ¼ Prozent real“, sagte BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura bei der Ergebnisvorstellung der BGA-Unternehmensumfrage im Januar. Das Ergebnis ist somit deutlich negativer als vor einem Jahr angenommen. Der BGA erwartet daher für den Großhandel im Jahr 2024, dass der Umsatz im kommenden Jahr um rund 2 % nominal – und rund 1 % real – unter 2023 liegen wird. „Damit steuern wir auf eine handfeste Rezession zu. Ohne politisches Umsteuern erwarten wir für die Gesamtwirtschaft bestenfalls eine Stagnation um +/- 0,1 %“, so Jandura.

Die BGA-Umfrage zeige nach Einschätzung des Verbands deutlich, dass Deutschland im internationalen Vergleich schon seit längerem unattraktiv sei. Laut BGA stellen 55 % der Unternehmen dem Standort Deutschland ein schlechtes oder sehr schlechtes Zeugnis aus. Der BGA-Präsident fordert: „Es braucht eine 180-Grad-Wende. Wir müssen endlich Vorschriften ersatzlos streichen. Es muss in die entgegengesetzte Richtung gehen, weniger Bürokratie, weniger Formulare, weniger Berichts- und Kontrollpflichten. So wäre eine Vereinfachung bei den Aufzeichnungspflichten von Sachzuwendungen an Geschäftskunden und die Streichung der KFZ-Altteilbesteuerung einfach umzusetzen.“

info@bga.de, T +49 30 5900995-0, www.bga.de

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