Krisenstimmung trotz Allzeithoch
Die gute Konjunktur und die steigenden Erwerbstätigenzahlen, die im Jahr 2018 ein Rekordniveau erreicht haben, bildeten die Basis für ein Wachstum mit Artikeln der persönlichen Schutzausrüstung, das sich auf der quantitativen aber noch stärker auf der qualitativen Ebene manifestieren konnte.
Weil in vielen Branchen ein Mangel an qualifizierten Mitarbeitern besteht, haben die PSA-Verantwortlichen alles unternommen, um Risiken zu minimieren, die Auswirkungen auf die Produktivität haben könnten. Gleichzeitig trägt die Aufklärungsarbeit der Hersteller, Händler und der Berufsgenossenschaften weitere Früchte, so dass in größerem Umfang Restpotenziale erschlossen werden konnten.
Stark wachsende Zahl älterer Erwerbstätiger sorgt für qualitatives Wachstum
Auf der Basis einer weitgehend guten Geschäftslage wurde auch verstärkt in designorientierte und komfortablere Schutzausrüstung investiert, weil diese zusätzlich die Motivation der Träger steigert. Auch die stark anwachsende Anzahl der älteren Erwerbstätigen trägt zum qualitativen Wachstum bei, weil in dieser Zielgruppe Produkte eingesetzt werden, die höhere Marktpreise erzielen. Dies trifft z.B. auf Korrektionsschutzbrillen mit Gleitsichtgläsern oder auf Gebläsefiltergeräte zu, die das Arbeiten unter Atemschutz länger ermöglichen.
Im Trend liegen weiter Multifunktionsprodukte, die die Träger möglichst umfassend gegen mehrere Risiken schützen. Dies betrifft besonders die Teilmärkte des Fußschutzes, der Schutzkleidung und des Handschutzes. Durch Verdrängung in andere Produktbereiche steigen durch diese Verschiebungen auch die Durchschnittsumsätze mit den Produkten.
Den Herstellern und Händlern ist es auf Basis dieser Entwicklungen gelungen, die kontinuierlichen Potenzialverluste, die in vielen Berufsumfeldern durch neue Maschinen, Automatisierung, Umorganisation von Arbeitsprozessen oder Arbeitsplatzverlagerungen verursacht werden, nicht nur auszugleichen, sondern in einen dynamischen Wachstumsmarkt zu überführen.
Wie die aktuellen Umsatzzahlen der Hersteller zeigen, haben sich die Vermarktungsbedingungen in den meisten PSA-Produktbereichen seit dem letzten Quartal 2018 jedoch deutlich verschlechtert. Besonders stark betroffen sind hier Zulieferer in den Automotive-Sektor. Anders als in der Finanzkrise 2008 ist jedoch davon auszugehen, dass es sich aktuell nicht um einen kurzzeitigen Einbruch handeln wird, da die deutsche Wirtschaft in vielen Bereichen vor disruptiven Umbrüchen steht. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 sind die Umsätze der Hersteller um bis zu 20 % eingebrochen.
jansen@macrom.de, T +49 2204 96 35 55-0, www.macrom.de
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