Industriearmaturenhersteller spüren nachlassende Nachfrage

Die Industriearmaturenbranche hat trotz widriger Rahmenbedingungen das Jahr 2023 gut gemeistert. Nach einem erfreulichen Jahresanfang trübten sich im Jahresverlauf 2023 jedoch zusehends die Perspektiven ein.

Laura Dorfer, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Armaturen, zur aktuellen Lage der Branche: „Während Anfang 2023 die Auftragsbücher noch gut gefüllt waren, ging die Zahl der Bestellungen gegen Ende des Jahres zurück“ (Bildquelle: VDMA)

Insgesamt haben die Industriearmaturenhersteller ein Umsatzplus von nominal 3 % erzielt. Das Inlandsgeschäft besserte sich um 4 %. Der Auslandsumsatz nahm dagegen nur um 1 % zu. Preisbereinigt entspricht das Umsatzwachstum von 3 % einem Rückgang von 6 % im Vergleich zum Vorjahr.

Bürokratie und Fachkräftemangel belasten die Unternehmen

„Das Umsatzwachstum im Jahr 2023 ist – ähnlich wie im Vorjahr – vor allem der Inflation geschuldet. Vor dem Hintergrund der weiter verhaltenen Konjunktur in Deutschland und Europa sehen sich die Industriearmaturenhersteller mit einer Vielfalt an Herausforderungen konfrontiert“, erläutert Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Armaturen, die aktuelle Lage. „Während Anfang 2023 die Auftragsbücher noch gut gefüllt waren, ging die Zahl der Bestellungen gegen Ende des Jahres zurück. Unsere Mitglieder leiden zudem unter einem Übermaß an Regulierung und bürokratischen Hemmnissen. Der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal wird ebenfalls immer spürbarer.“

Trotz dieser Herausforderungen bieten die kommenden Monate nach Ansicht des VDMA auch Chancen. „Vieles deutet darauf hin, dass sich im Verlauf des aktuellen Jahres die Inflation weiter abschwächt, was zu einer verbesserten Stimmung in der Industrie führen und der allgemeinen Konjunktur wieder Fahrtwind verleihen dürfte“, heißt es in einer Mitteilung des Verbands.

„Grundsätzlich ist die Armaturenindustrie gut aufgestellt und bietet für Zukunftsthemen wie die Energiewende, Wasserstoff, sauberes Wasser und Kreislaufwirtschaft die richtigen Lösungen. In den kommenden Monaten werden die Unternehmen der Branche unter anderem die internationalen Leitmessen IFAT, ACHEMA und Valve World Expo hierzulande nutzen, um auf ihr vielversprechendes Angebotsportfolio aufmerksam zu machen. Wir rechnen vor diesem Hintergrund mit einem schwachen ersten Halbjahr mit Blick auf den Umsatz, setzen aber auf eine Besserung in der zweiten Jahreshälfte 2024. Für das Gesamtjahr 2024 kalkulieren wir aktuell mit einer Stagnation“, prognostiziert die Fachverbands-Geschäftsführerin.

Am besten schnitten 2023 erneut Sicherheits- und Überwachungsarmaturen mit einem nominalen Umsatzplus von 6 % ab. Absperrarmaturen verbuchten ein Umsatzplus von 4 %. Regelarmaturen, die in den Vorjahren gute Ergebnisse eingefahren hatten, verzeichneten dagegen einen leichten Rückgang von 1 %. Die Auftragseingänge liegen nach Zahlen des VDMA real 4 % unter dem Vorjahresergebnis.

armaturen@vdma.org, T +49 69 6603-1242, http://vdma.org/armaturen

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