Hartwarenhandel erlebte im April spürbare Umsatzverschlechterung

Der Zentralverband Hartwarenhandel e.V. (ZHH) berichtet, dass im Hartwarenhandel im April infolge der Coronakrise eine spürbare Verschlechterung der Umsatzsituation zu verzeichnen war. Die Beeinträchtigungen der Lieferketten halten sich für den Produktionsverbindungshandel (PVH) noch im Rahmen, dennoch sind negative Auswirkungen auf die Warenversorgung zunehmend festzustellen. Hingegen profitiert der Hartwareneinzelhandel teilweise schon von den Wiedereröffnungen der stationären Flächen und der schrittweisen "Normalisierung" des öffentlichen Lebens. Für Mai rechnet der Hartwarenhandel sowohl im PVH als auch im Einzelhandel mit einer Umsatzentwicklung auf Vorjahresniveau.

Fast die Hälfte der befragten Händler berichten von Problemen mit der Warenversorgung durch die Hauptlieferanten (Bildquelle: ZHH)

Die Umsatzentwicklung im April wird von 56% der befragten PVH-Unternehmen als schlechter (bis 5% Rückgang), viel schlechter (mehr als 5% Rückgang) oder sehr viel schlechter (mehr als 10% Rückgang) als im Vorjahresmonat bewertet. Im März konnte der PVH im Durchschnitt noch ein mittleres einstelliges Wachstum erwirtschaften. Immerhin 24% verzeichnen eine gleichbleibende und 22% sogar eine bessere (bis 5% Zuwachs) oder viel bessere (über 5% Zuwachs) Umsatzentwicklung als im Vorjahresmonat.

Die weitere Entwicklung ist laut ZHH schwierig zu bewerten und Unsicherheiten bleiben bestehen. So fällt die Umsatzprognose für den Mai diffus aus. Hier prognostizieren 24% der Fachhändler eine schlechtere (bis 5% Rückgang) oder viel schlechtere (mehr als 5% Rückgang) Umsatzentwicklung als im Mai 2019, 50% erwarten eine Entwicklung auf Vorjahresniveau und 23% eine bessere (bis zu 5% Zuwachs) oder viel bessere (mehr als 5% Zuwachs) Entwicklung.

Von Problemen mit der Warenversorgung durch die Hauptlieferanten berichten mittlerweile 48% der Unternehmen (im Vormonat 43%). Lieferengpässe sind in fast allen Sortimenten zu beobachten.

Rund die Hälfte der teilnehmenden Handelsunternehmen nutzt die derzeitige Situation um den digitalen Vertrieb auf- oder auszubauen. Die Kunden scheinen dies zu honorieren, wird doch eine steigende Nachfrage der Kundschaft auf diesen Vertriebskanälen festgestellt. Um den sich verändernden Bedürfnissen gerecht zu werden, hat bereits die Hälfte der PVH-Betriebe neue Warensortimente aufgenommen oder diese ausgeweitet, z.B. Arbeitsschutzmaterialien und Virenschutzvorrichtungen für den Ladenbau.

Die vereinfachte Möglichkeit, Kurzarbeit anzuordnen, wird anhaltend rege genutzt. So haben derzeit zwei Drittel der Unternehmen für Teile der Belegschaft Kurzarbeit angeordnet. Betroffen hiervon sind primär Mitarbeiter im engen Kundenkontakt, wie Außendienst- und Thekenpersonal. Dementsprechend mussten sich bisher nur 9,5 % der Betriebe von Personal trennen. Drei Viertel der Fachhändler haben zudem die Möglichkeit für Mitarbeiter geschaffen, im Home-Office zu arbeiten.

zhh@zhh.de, T +49 2 11 – 47 050 0, www.zhh.de

Hersteller zu diesem Thema

 


 

Sie wollen TH Technischer Handel abonnieren?

Abonnieren Sie die digitale Ausgabe einschl. eines gedruckten Exemplars!

Weitere Pluspunkte: Sie können TH Technischer Handel auf dem PC, dem Tablet und dem Smartphone lesen und Artikel in den Ausgaben ab Juni 2016 nachschlagen. Und es dürfen vier Kollegen mitlesen.

Erstmal testen? Hier können Sie ein Probeabo bestellen.

Das könnte Sie auch interessieren