Großhandel blickt skeptisch auf die Konjunkturentwicklung

Die Ergebnisse der jüngsten BGA-Unternehmerumfrage lassen beim Großhandelsverband keine Freude aufkommen. „Das Wiederaufflammen der Corona-Pandemie drückt auf die Stimmung und die Erwartungen der Großhandelsunternehmen“, erklärte BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura am 15. Dezember 2021 in einem Pressegespräch bei der Vorstellung der Ergebnisse. „Zusätzlich belasten sie die Engpässe in den Lieferketten. Diese werden uns noch bis ins nächste Jahr begleiten. Das regelt der Markt aber von alleine.“ Mit Blick auf die neue Bundesregierung formulierte Jandura: „Was wir von der Politik brauchen, sind effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und eine Regierung, die Deutschland schneller, moderner und digitaler macht.“ Es müsse „endlich wieder mehr Bewegung ins Land kommen.“

Grafik zu Lieferproblemen
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie die aktuelle Versorgungslage Ihres Unternehmens?“ nannten 47 % der Befragten massive oder gar gravierende, existenzbedrohende Probleme Bildquelle: BGA

Großhandelsklima: Unternehmen betrachten Entwicklung mit großer Vorsicht

Die Stimmung im Großhandel hat sich seit dem Sommer verschlechtert. Coronabedingt betrachten die Unternehmen kurz vor dem Jahreswechsel die weitere Entwicklung mit großer Vorsicht. Der BGA-Großhandelsklimaindikator ist in kurzer Zeit von 119 Punkten um rund 8 % auf 110 Punkte gesunken (Werte über 100 stehen für eine positive Stimmung, Werte darunter für eine negative).

Die Erwartungen an die künftige Entwicklung haben sich deutlich abgekühlt. Der Wert ist von rund 114 Punkten um 11 % auf unter 102 Punkte abgesackt und droht somit in eine wieder skeptische Stimmung zu kippen. Dieser Trend gilt sowohl für den baunahen Großhandel als auch für den Produktionsverbindungshandel. „Neben der Corona-Situation ist es die Versorgungslage mit Rohstoffen und Vorleistungen, die 44 % der Unternehmer beklagen“, sieht Jandura die Ursache für die skeptische Stimmung. „Die starke Abhängigkeit von weltweit stabilen Lieferketten, Rohstoffen und Vorprodukten ist die Achillesferse für unseren wirtschaftlichen Erfolg.“

Vor diesem Hintergrund erwartet der BGA im laufenden Jahr 2021 einen (nominalen) Umsatzanstieg um 8 Prozent auf 1.465 Mrd. EUR, dem ein reales Plus von 3 % zugrunde liegt. Für 2022 rechnet der BGA mit einem Anstieg von nominal bis 5,5 % auf 1.545 Mrd. EUR und real bis 3 %.

info@bga.de, T +49 30 5900995-0, www.bga.de

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