Firmen im Zuge der Digitalisierung neu gestalten

"Wir Unternehmer müssen uns überlegen, wie wir im Prozess der Digitalisierung unsere Firmen neu gestalten. Das ist kein Privileg der Jugend", sagte Dr. Holger Bingmann, BGA Präsident, während des 9. Norddeutschen Großhandelstags des AGA Unternehmensverbandes und der Handelskammer Hamburg am 1. März 2018. Die Veranstaltung stand unter der Überschrift "Innovationen und Online-Marktplätze – gerüstet für die Zukunft". Die Teilnehmer beschäftigten sich mit der Frage: "Welche Herausforderungen muss der Groß- und Außenhandel im Zeitalter der Digitalisierung bewältigen? "Wir müssen mehr Mut haben, um Dinge auszuprobieren. Das zeigen uns zum Beispiel die Start-ups im Silicon Valley. Die sind mutiger und stellen interessante Teams zusammen, die Dinge einfach ausprobieren", lautete eine Antwort Bingmanns.

Holger Bingmann appellierte an die Teilnehmer, mehr Mut zu haben, Dinge auszuprobieren (Bildquelle: AGA)

Man müsse die Amazons und Alibabas dieser Welt als Groß- und Außenhändler ernst nehmen. Im Zuge der Digitalisierung gäbe es aber Möglichkeiten, die die Händler nutzen könnten. „Wenn auf den Sohn oder die Tochter als Nachfolger gewartet wird, um mit der Digitalisierung anzufangen, dann geht wichtige Zeit verloren, die wir nicht haben.“ Die unglaublich gut funktionierende Wirtschaft sollte genutzt werden, um sich die Zeit zu nehmen, am eigenen Unternehmen zu arbeiten, betonte Dr. Bingmann. Digitalisierung hieße dabei nicht, dass ein Online-Shop eröffnet werden müsse. Dies führe noch nicht zwingend zum Erfolg. Vielmehr sind es laut Dr. Bingmann die zusätzlichen Mehrwerte wie Funktionalität, Lieferkettenrecherche und Persönlichkeit, die über den Erfolg eines Unternehmens entscheiden.

AGA-Präsident und Vorsitzender des Außenhandelsausschusses der Handelskammer Dr. Hans Fabian Kruse sprach die Teilnehmer des Großhandelstages direkt an: „Wann haben Sie sich das letzte Mal sehr viel Zeit genommen, strategisch über Ihr Unternehmen nachzudenken – sich nicht vom Tagesgeschäft ablenken zu lassen, sondern sich ausschließlich auf die Zukunft Ihres Unternehmens zu fokussieren? Sie müssen sich Zeit nehmen, über das Wesentliche in Ihrem Unternehmen nachzudenken. Sie sollten die großen Fragen Ihres Unternehmens stellen und dann beantworten.“

In einer Podiumsdiskussion ging es um Online-Marktplätze. Neben Zahlen und Aktivitäten auf den Marktplätzen, die von Michael Lück (Conredos, Hamburg) präsentiert wurden, diskutierten Lars Schade, Geschäftsführer von Mercateo AG und Peter F. Schmid, Geschäftsführer der Wer liefert was? GmbH über ihre Strategien und Ziele. Bei der Frage, ob Marktplatz oder Online-Shop das Richtige wären, wurde deutlich, dass bei Wer liefert was? die Einstiegshürde sehr niedrig und sogar kostenfrei sei. Die Marktplatzanbieter waren sich darin einig, dass neue Kunden zu gewinnen und zu halten, nicht durch sie erreicht werden könne. Über Wer liefert was? können Unternehmen national und international ihre die Reichweite erhöhen, bei Mercateo stehe dagegen eher die Umsatzerhöhung im Vordergrund. Wichtig sei aber, dass die Unternehmer sich bewusst werden, was sie wollen und einfach anfangen.

aga@aga.de, T +49 40 – 30 80 1 – 156, www.aga.de

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