Management nachhaltiger Lieferketten hat noch „Luft nach oben“
„Noch zu selten setzen die Unternehmen Nachhaltigkeit auf Basis gezielter Strategien und fest definierter Verantwortlichkeiten um. Dieser Tatbestand zieht sich durch nahezu alle Bereiche – von der Organisation über den Umfang der operativen Umsetzung bis hin zu konkreten Aktivitäten“, betont BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov. Danach verfügen derzeit weniger als die Hälfte der befragten Firmen über eine eigene Organisationseinheit für Nachhaltigkeit. Häufig werde Nachhaltigkeit noch als „Projekt“ in den Logistik- oder Einkaufsabteilungen verortet, das neben anderen Aufgaben abgearbeitet wird. „Unternehmen, die bereits eine Organisationseinheit für Nachhaltigkeit eingerichtet haben, äußern sich positiv über die Einbindung in Aufbau- und Ablauforganisation. Das ist ein Zeichen dafür, dass es betriebsintern anscheinend wenig Reibungspunkte gibt“, so Frau Melnikov weiter.
„Die aktuellen Studienergebnisse belegen, dass die Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit künftig noch weitaus stärker in den Blick nehmen müssen. Wichtig ist dabei, alle Glieder der Werftschöpfungskette zu betrachten“, sagt Carsten Knauer, BME-Leiter Sektion Logistik/SCM, Referent Fachgruppen. Nachhaltigkeit in den Lieferketten sollte sich seiner Meinung nach „nicht nur auf den Einkauf des Unternehmens reduzieren. Es geht vielmehr darum, auch bei den Kunden ein entsprechendes Bewusstsein zu schaffen – beispielsweise für höhere Preise. Denn Nachhaltigkeit verursacht meistens auch höhere Kosten.“
„Es ist erfreulich, dass es Vorreiter gibt, die die Bedeutung von Nachhaltigkeit in Lieferketten für das eigene Unternehmen erkannt haben. Damit lassen sich Chancen und Wettbewerbsvorteile erzielen“, erläutert Michael Huth, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistik, an der Hochschule Fulda. Gleichzeitig zeige sich seiner Einschätzung nach aber auch, dass „zu viele Firmen nur auf externe Anforderung zur Nachhaltigkeit reagieren – und das häufig auch nur halbherzig“.
info@bme.de, T +49 69 30838-0, www.bme.de
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