Berufsbekleidung: Drastischer Umsatzrückgang
Im Zeitraum von nur sechs Jahren sind die Umsätze mit Berufskleidung in Deutschland bis zum Jahr 2019 um fast 30 % gestiegen. In den einzelnen Teilmärkten der Berufskleidung, der persönlichen Schutzausrüstung, Workwear und Corporate Fashion, zeigen sich jedoch sehr differenzierte Entwicklungen, berichtet das Marktforschungsunternehmen macrom.
Dynamische Umsatzsteigerung für Corporate Fashion
Die dynamischste Umsatzsteigerung verzeichneten die Hersteller von Corporate Fashion, die in immer breiteren beruflichen Einsatzfeldern genutzt wird, um Mitarbeitern ein einheitliches und gepflegtes Erscheinungsbild zu geben. Dabei konnte die Trägerschaft in fast allen Wirtschaftsbereichen stark ausgeweitet werden.
Trotz Potenzialverlusten im Bereich der Kernzielgruppen des verarbeitenden Gewerbes, die durch sinkende Erwerbstätigenzahlen verursacht wurden, konnte auch das Segment der persönlichen Schutzausrüstungen dynamisch wachsen. Dies erfolgte auf der Basis eines umfassenderen Schutzes der verbliebenen Träger und die Ausweitung der Trägerschaft bis in viele Dienstleistungsbereiche hinein. Ein zentraler Faktor für diese positive Entwicklung sind auch die deutlich gestiegenen Pro-Kopf-Umsätze durch die Vermarktung innovativer und komfortablerer Produkte vor dem Hintergrund einer annähernden Vollbeschäftigung bis zum Jahr 2019.
Eine schwache Entwicklung, die nur gering über der allgemeinen Preissteigerung lag, zeigt hingegen der Teilmarkt der Workwear. Zusätzlich haben sich in den letzten Jahren starke Potenzialverschiebungen vollzogen. In den Zielgruppen des verarbeitenden Gewerbes sind die Umsätze deutlich gesunken. Ursache für diese Entwicklung sind nicht nur die Verluste auf der Ebene der Erwerbstätigenzahl. Zusätzlich hat Schutzkleidung Produkte der Workwear verdrängt, weil die Unternehmen ihre Mitarbeiter umfassender gegen Risiken am Arbeitsplatz schützen wollten. Diese Potenzialverluste konnten jedoch durch Zuwächse im Bereich des Bauhaupt- und Nebengewerbes sowie durch stark gestiegene Erwerbstätigenzahlen in Medizin und Pflege kompensiert werden.
Starker Einbruch während der Corona-Krise
Durch die Corona-Krise sind die Umsätze des ersten Halbjahres in allen Teilmärkten der Berufskleidung stark eingebrochen. Am stärksten betroffen war das Segment der Workwear, in dem die Hersteller fast ein Fünftel ihrer Einnahmen aus dem Vorjahreszeitraum verloren haben. Besser zeigte sich die Situation im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung. Hier wurde das Ergebnis dadurch gestützt, dass Hygiene-Einwegprodukte in den Teilmärkten Schutzkleidung und Handschutz eine explosionsartig gestiegene Nachfrage erfahren haben. Auch bei Corporate Fashion zeigten sich deutlich die Auswirkungen des reduzierten Arbeitsvolumens in vielen Branchen sowie die Tendenz in zahlreichen Unternehmen, vor dem Hintergrund einer unkalkulierbaren Situation, lediglich unbedingt notwendige Investitionen zu tätigen.
Auch für das Gesamtjahr 2020 rechnen die Berufsbekleidungshersteller damit, dass die Umsätze deutlich unter denen des Jahres 2019 liegen werden. Die langfristigen Folgen der Corona-Krise zeigen sich schon jetzt in einer Beschleunigung von Umbauprozessen in der deutschen Wirtschaft, die vor allem zu Lasten des produktiven Sektors gehen und sich langfristig vollziehen. Die macrom-Analyse des Berufskleidungsmarktes zeigt darum nicht nur detailliert, wie sich Umsätze nach Teilmärkten in den letzten Jahren in 50 Wirtschaftszweigen verändert haben. Auf der Basis wissenschaftlicher Analysen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales werden auch die zukünftigen Strukturen des Marktes erkennbar, so dass sich die Hersteller und Händler schon jetzt auf die weitere Marktentwicklung vorbereiten können.
jansen@macrom.de, T +49 2204 963555-0, www.macrom.de
Hersteller zu diesem Thema
Sie wollen TH Technischer Handel abonnieren?
Abonnieren Sie die digitale Ausgabe einschl. eines gedruckten Exemplars!
Weitere Pluspunkte: Sie können TH Technischer Handel auf dem PC, dem Tablet und dem Smartphone lesen und Artikel in den Ausgaben ab Juni 2016 nachschlagen. Und es dürfen vier Kollegen mitlesen.
Erstmal testen? Hier können Sie ein Probeabo bestellen.