Bedenken gegen PFAS-Verbotsverfahren

Seitens der Industrie wurden inzwischen von verschiedenen Seiten Bedenken hinsichtlich eines PFAS-Verbots geäußert. So hat beispielsweise der Arbeitskreis Dichtungen (offene Arbeitsgruppe dichtungstechnischer Experten, darunter mehrere bedeutende Hersteller von Dichtungen und Dichtungsmaterialien) einen Informationsbrief veröffentlicht. Darin werden die Adressaten aufgefordert, über das Anhörungsverfahren Einfluss auf die Entscheidung zu nehmen, „um den Weiterbetrieb Ihrer heute sicheren Anwendungen, unter Verwendung der betroffenen Hochleistungswerkstoffe, auch weiterhin zu gewährleisten und die Zukunft neuer Technologien, Ihres Unternehmens und unserer modernen Gesellschaft zu sichern. Es wird gefordert: „Fluorpolymere und -elastomere müssen von der Beschränkung ausgenommen werden.“

(Bildquelle: CrazyCloud / stock.adobe.com)

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hatte Anfang Februar den Vorschlag für ein Verbot der Herstellung, der Verwendung und des Inverkehrbringens (einschließlich der Einfuhr) von mindestens 10.000 Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) veröffentlicht. Das vorgeschlagene Verbot wurde im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH von Behörden aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Schweden ausgearbeitet. Ziel des Verbots ist es, die Freisetzung von PFAS in die Umwelt drastisch zu verringern. Nach der Veröffentlichung erfolgt nun eine wissenschaftliche Bewertung durch ECHAs Ausschüsse für Risikobeurteilung (RAC) und sozioökonomische Analyse (SEAC).

Voraussichtlich 2025 kann mit einer Entscheidung der Europäischen Kommission über diesen Vorschlag gerechnet werden. Sollte der PFAS-Beschränkungsvorschlag angenommen werden, wäre dies eines der umfangreichsten Verbote chemischer Stoffe seit Inkrafttreten der REACH-Verordnung 2007.

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