Eigenständiges Unternehmen einer großen Gruppe

Der Verkauf von Rala an Descours & Cabaud kam überraschend. TH sprach mit Geschäftsführer Jochen Lampert über die Hintergründe.

Jochen Lampert, Geschäftsführer der Rala GmbH & Co., Ludwigshafen (Bildquelle: Rala)

Welches strategische Ziel verfolgt Descours & Cabaud (D&C) mit der Übernahme?

Die Märkte in Europa in unserer Branche sind in Bewegung und gerade die stark fragmentierte Struktur in Deutschland wird dadurch maßgeblich verändert werden.

Es gibt viele große europäische Anbieter, zu denen sicherlich auch D&C zu zählen ist, die in den letzten Monaten versuchten, aber vor allem in den kommenden Jahren noch stärker versuchen werden, sich an diesem deutschen Markt einen größeren Anteil zu sichern.

Das geplante Wachstum von D&C wird vordergründig im Unternehmensbereich Dexis vollzogen, die Dachmarke, unter der der Technische Handel auftritt. Der Umsatz des Bereichs belief sich im letzten Jahr, einschließlich der Akquisen aus 2015 über 600 Mio. EUR.

D&C ist auf der Suche nach Firmen, die eine starke Marktposition haben und diese auch in Zukunft ausbauen können. Ziel ist die eigenverantwortliche Fortsetzung der Unternehmensziele, unternehmerisches Denken und Handeln sind Forderungen der Unternehmensleitung von D&C.

Welche Synergien versprechen Sie sich für die Zukunft?

Für Rala bedeutet dieser Schritt eine klare Absicherung für die Zukunft, denn wir können wachsen, sind in ein europäisches Verbundsystem integriert, das sogar in den USA und Kanada aktiv ist. Das bedeutet, dass die Versorgung von deutschen Konzernen mit Standorten im Ausland auch dort gewährleistet ist, eine Forderung die immer häufiger von Kundenseite aufgestellt wird.

Sicherlich gibt es auch Synergien im Einkauf, auf Feldern, wo man gemeinsam stark ist, aber auch gerade in Bereichen, in denen Rala nicht seine Stärken hat.

Ein weiterer Synergieeffekt könnte in der Zusammenarbeit bei Artikel-Stammdaten liegen. Bei den riesigen Sortimenten, die wir als Systemlieferant bereithalten müssen, kann das ein ganz entscheidender Vorteil sein.

Wird es bei Rala unter Umständen eine Änderung in der Geschäftspolitik bzw. strategischen Ausrichtung geben?

Wenn wir unsere Mitarbeiter, unsere Kunden oder unsere Lieferanten Ende des Jahres 2016 fragen, was sich denn nun geändert hat, wird die Antwort einhellig die sein: „Nichts“.

Wir werden weder an unserer Geschäftspolitik, der strategischen Ausrichtung, noch an unserer guten Kultur etwas ändern, denn die hat uns in den 127 Jahren unseres Bestehens so erfolgreich gemacht.

D&C hat nicht nach einer Filiale gesucht, sondern nach einem eigenständigen Unternehmen, das auch in Zukunft erfolgreich Geschäfte macht und auch am Markt seinen Stellenwert behalten wird.

Alleiniger Geschäftsführer der Rala Gesellschaften werde ich bleiben, meine Kollegen in der Geschäftsleitung mit Peter Bechtel und Michael Fredl bleiben für ihre Bereiche genauso verantwortlich wie in der Vergangenheit.

Wir werden keine Filiale werden, sondern ein eigenständiges Unternehmen einer großen Gruppe sein.

info@rala.de, T +49 621 5701-0, www.rala.de

Das komplette Interview lesen Sie in TH 02/2016.

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