Vorteile noch klarer herausstellen

Berufsbekleidung wird genauso wie die meisten anderen Textilien aus Kostengründen kaum noch in Deutschland produziert. In vielen Produktionsländern gibt es große Missstände bei den Arbeitsbedingungen. Zum nachhaltigen Wirtschaften ist in dem Bereich vor allem mehr Fairness das Gebot der Stunde, für die einzelne Hersteller zuletzt verstärktes Engagement zeigen.TH sprach mit Eric Langlotz, Director Sales bei Kübler, über das Thema.

Eric Langlotz ist Director Sales bei Kübler (Bildquelle: Kübler)

Das Thema Nachhaltigkeit ist für Kübler nicht neu und doch kann man auf dem Feld immer besser werden. Überprüfen Sie diesbezüglich regelmäßig Ihre Möglichkeiten? Wie kommen Ihre Entscheidungen zustande? Welchen Einfluss haben an der Stelle die Fragen Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbssituation?

Das Thema Nachhaltigkeit nimmt in unserem Haus einen hohen Stellenwert ein und wird regelmäßig überprüft. Wir haben ein Team im Haus, das sich um alle Belange der Nachhaltigkeit kümmert. Entscheidungen werden in Abstimmung mit den Fachbereichen getroffen. Sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Wettbewerbssituation fließen in die Entscheidung mit ein, sind aber nicht alleine ausschlaggebend.

Welches Feedback bekommen Sie von Seiten der Endkunden? Inwieweit sind diese bereit, höhere Kosten zu akzeptieren? Wie transparent muss man diesbezüglich seitens des Herstellers sein?

Das Feedback bei Endkundengesprächen ist sehr unterschiedlich. Es gibt Kunden, die das Thema Nachhaltigkeit von uns fordern und hierfür auch höhere Preise akzeptieren. Auf der anderen Seite treffen wir auf sehr preissensible Kunden, die noch nicht bereit sind, mehr Geld auszugeben. Und wir erleben Endanwender, für die das Thema noch nicht wichtig ist. Kunden, die das Thema ernstnehmen, fordern vom Hersteller entsprechende Nachweise. Und das ist auch richtig. 

Und wie reagiert der Handel? Welche Argumente sind am schlagkräftigsten? Inwieweit unterstützen Sie den Handel dabei, Ihre Überzeugungen zum Thema Nachhaltigkeit an die Endabnehmer weiter zu tragen?

Der Handel richtet sich meist an den Erwartungen der jeweiligen Endkunden aus. Bei der Berufsbekleidung hat der Endkunde oft andere Anforderungen an das Produkt, als nachhaltig produziert worden zu sein. Hier stehen noch immer Kriterien wie Optik, Funktionalität, Passform und Preis im Vordergrund. Aus unserer Sicht müssen die Vorteile nachhaltigen Wirtschaftens bei den Endabnehmern auch von Seiten des Handels noch klarer herausgestellt werden. Unternehmen, die selbst in Deutschland produzieren, präferieren oftmals Produkte, die nicht weit entfernt hergestellt werden. Dies spielt uns in die Karten, da wir überwiegend in Europa produzieren.

Wie wichtig ist der Imagegewinn durch nachhaltiges Handeln? Kann auch der Handel davon profitieren?

Dies hängt sehr stark vom jeweiligen Endkunden ab. Wer beim privaten Konsum wenig Wert auf Nachhaltigkeit legt, übernimmt diese Haltung oft auch ins berufliche Umfeld. Endkunden zu erziehen, ist fast unmöglich. Wir können gemeinsam mit dem Handel nur verstärkt auf das Thema und die Vorteile hinweisen. Schlussendlich entscheidet aber der Kunde. Am Beispiel der Elektromobilität sieht man, wie langsam ein Umdenken stattfindet.

info@kuebler.eu, T +49 7181 8003-0, www.kuebler.eu

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