Sinkende Preise vermiesen dem Großhandel das Geschäft

"Sinkende Preise und mangelnde Investitionsbereitschaft hierzulande haben den Großhändlern zu schaffen gemacht. Ein leichtes Anziehen der Geschäfte zum Jahresende hat wenigstens einen realen Einbruch verhindert und die Jahresbilanz 2015 des Großhandels gerettet. Dieses Ergebnis wurde jedoch hart erarbeitet. Denn angesichts sinkender Preise wird es für die Unternehmer immer schwieriger, bei steigender Geschäftstätigkeit den bisherigen Umsatz zu halten. Das belastet die Ertragslage und mindert den Handlungsspielraum." Dies erklärte BGA-Präsident Anton F. Börner in Berlin zu den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) der Umsatzzahlen im Großhandel für das Jahr 2015.

Der Rückgang im Produktionsverbindungshandel deutet darauf hin, dass die derzeit gute Konjunkturlage auf wackligen Beinen steht (Bildquelle: Kurt Kleemann / Fotolia.com)

Nach den Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes haben die Unternehmen des Großhandels im vergangenen Jahr real zwar 0,1 % mehr, nominal aber 1,2 % weniger umgesetzt als im Vorjahr. Im Dezember wurden real 2,4 % und nominal 2,7 % mehr Güter und Dienstleistung verkauft im Vergleich zum Vorjahresmonat, der bereits außerordentlich gut ausgefallen war.

„Das Treten auf der Stelle, wenn auch auf hohem Niveau, ist kein gutes Zeichen für das Wirtschaftswachstum 2016. Vielmehr deutet der Rückgang im Produktionsverbindungshandel darauf hin, dass die derzeit gute Konjunkturlage auf wackligen Beinen steht. Schließlich konnte auch der erfreuliche Zuwachs im Konsumgüterbereich den Großhandel insgesamt nominal nicht im Plus halten. Auch wenn aktuell die Bewältigung des Flüchtlingszustroms und die Terrorbekämpfung im politischen Mittelpunkt stehen, dürfen die Belebung der Investitionstätigkeit und die Modernisierung der Infrastruktur, die der Schlüssel für das Wirtschaftswachstum von morgen sind, nicht vernachlässigt werden. Diese sollte die Politik flankieren, durch weniger Bürokratie, stabile Beiträge und mittelstandsfreundlich ausgestaltete Steuern. Anderenfalls sind hohe Beschäftigung, gute Wettbewerbsfähigkeit und solide Finanzen langfristig gefährdet“, so Börner abschließend.

Michael.Alber@bga.de, T +49 30 5900 99-571, www.bga.de

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