E/D/E will Online-Handel mit Händlern aufbauen

Im Rahmen der neuen Unternehmensstrategie "Challenge 2020" hat sich die Wuppertaler Verbundgruppe E/D/E klare strategische Ziele bis zum Jahr 2020 gegeben. Dazu gehört ganz wesentlich der Aufbau eines Online-Handels. In dem Zusammenhang beabsichtigt das E/D/E, den angeschlossenen Unternehmen und Kooperationen einen funktionstüchtigen und wettbewerbsfähigen, zentralen Marktplatz zur Verfügung zu stellen, der ein Multi-Channel-Konzept möglich machen soll.

Geschäftsführer Dr. Andreas Trautwein: "Multi-Channel ist ein Kernthema für uns"Bildquelle: E/D/E

Investitionen sowie die Konzeption dafür wurden bereits von der E/D/E Geschäftsführung verabschiedet, die technische Infrastruktur befindet sich im Aufbau. „Auch eine eigene Gesellschaft wurde zu diesem Zweck bereits gegründet“, sagt Dr. Andreas Trautwein, Mitglied der E/D/E Geschäftsführung. Unabhängig vom Aufbau eines Online-Handels kommt aus Sicht des E/D/E auch dem stationären Handel in seiner Funktion im Jahr 2020 nach wie vor eine erhebliche Bedeutung zu. „Es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den überregionalen Anbietern sowie gegen Versandhandel und Internet-Handel zu erhalten“, so Dr. Trautwein. Die Entwicklung des Internet-Handels sei aber nicht aufzuhalten. „Deshalb ist Multi-Channel ein Kernthema für uns. Der PVH muss selbst neben seinen Alleinstellungsmerkmalen zusätzlich die neuen Technologien nutzen.“ Die Unternehmensstrategie, die neben dem Aufbau des Online-Handels weitere Kernprojekte und Investitionen umfasst, schließt unmittelbar an die beendete „Challenge 2012“ an. Bis 2020 ist geplant, den Umsatz auf 10 Mrd. EUR auszubauen und damit fast zu verdoppeln. In Deutschland sollen dann 7,8 Mrd. EUR erreicht sein, in Europa 2,2 Mrd. EUR. 2012 lag der Umsatz bei 5,3 Mrd. EUR.

eDC Datenmanagement soll Händler entlasten

Mit dem eDC (elektronisches Data-Center) wurde ein weiteres Kernprojekt bereits gestartet. Insgesamt plant das E/D/E, neue Branchenstandards im Datenmanagement zu setzen. Dabei veredelt die Verbundgruppe Artikeldaten der Hersteller, um sie für die Bereiche Warenwirtschaft, Online-Shop und Katalogproduktion einsetzbar zu machen. Bisher erledigen dies die angeschlossenen Unternehmen zumindest teilweise selber. 80 Mio. EUR Personalkosten entstehen den Händlern auf diese Weise. Durch die Zentralisierung der Tätigkeiten ergibt sich ein großes Einsparpotenzial. Das E/D/E investiert mehrere Millionen Euro in ein neues Produktinformationssystem sowie in das für die Datenpflege benötigte Personal. Das Projekt startete bereits im Bereich Beschläge, wo die ersten Daten standardisiert und eingepflegt worden sind. Die weiteren im E/D/E vertretenen Warenbereiche sollen sukzessive folgen.   Ein erhebliches Potenzial sieht das E/D/E auch in der durchgängigen Vernetzung vom Lieferanten über das E/D/E zum Großhändler bis hin zum gewerblichen Endkunden. Wechselseitig werden in dieser Kette verschiedene Informationen transferiert, etwa zu Finanz- und Bestelldaten, aber auch Marketing-, Statistik- und Prozessdaten. Hierbei ergeben sich derzeit Reibungs- und Geschwindigkeitsverluste. Ziel des E/D/E Kernprojekts „Vernetzung/Verbundkommunikation“ ist es daher, elektronische Datenströme in beide Richtungen ohne Medienbrüche und in Echtzeit zu ermöglichen. Hersteller, Verbundgruppe, Großhandel und Endkunden sollen die jeweils benötigten Informationen somit schneller, effizienter und genauer untereinander austauschen können. Auch dieses Projekt erfordert eine erhebliche Investitionskraft.

Lagerkapazität wird verdoppelt

Mit dem Kernprojekt Logistik kommt das E/D/E der wachsenden Bedeutung der Zentralläger nach und plant in den nächsten Jahren erneut in die Logistikdienstleitungen der Verbundgruppe zu investieren. Nach dem Bau eines Logistikzentrums 2008 wird die zweite Ausbaustufe des elektronischen Logistik-Centers (eLC) in Angriff genommen. Geplant ist fast eine Verdoppelung der Kapazitäten in Deutschland und Europa auf insgesamt 150.000 Artikel. Aktuell hält das Zentrallager in Wuppertal 80.000 Artikel bereit. Mit einer Lieferfähigkeit von 98 % sollen weiterhin innerhalb von 24 Stunden die Händler im Inland und innerhalb von 48 Stunden die angeschlossenen Mitglieder im Ausland beliefert werden. Dabei soll die Fehlerquote bei weniger als 1 % liegen. Unter dem Dach der geplanten „Wupperakademie“ bündelt das E/D/E zahlreiche, bestehende Qualifizierungsangebote für Unternehmer und Mitarbeiter der E/D/E Mitgliedsunternehmen und baut das Angebot zudem weiter aus. Dafür wird im kommenden Jahr ein eigener Geschäftsbereich geschaffen, der sich in Verbindung mit der E/D/E Stiftung um das neue Konzept und zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen kümmert. In einem weiteren Schritt soll 2015 die Weiterbildungsplattform in Kooperation mit Instituten und Branchenverbänden realisiert werden. Damit kommt das E/D/E der Nachfrage nach Qualifizierungs- und Schulungsangeboten in der Branche nach und bietet eine zentrale Anlaufstelle für Weiterbildungen im Produktionsverbindungshandel (PVH).

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