Deutsche Industrie wächst auch im neuen Jahr

Die deutsche Industrie hat ihr starkes Wachstum zum Jahresauftakt 2018 fortgesetzt. Allerdings konnte sie das Rekordtempo vom Dezember nicht ganz halten. Das signalisiert der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), der im Januar 2018 binnen vier Wochen um 2,2 Punkte auf 61,1 gesunken ist. Damit wurde zwar der bisherige Rekordwert von 62,7 Zählern im Februar 2011 verfehlt; dennoch ist die jüngste Wachstumsrate eine der höchsten seit Umfragebeginn im April 1996.

Nach einem "fulminanten" Anstieg im vergangenen Jahr geht es mit der wirtschaftlichen Entwicklung 2018 wieder "etwas gemächlicher" zu (Bildquelle: Eisenhans / Fotolia.com)

Der PMI-Hauptindex spiegelt das Ergebnis der Januar-Umfrage zur Wirtschafslage der deutschen Industrie in einem Wert wider. Eine EMI-Notierung oberhalb der Referenzlinie von 50 zeigt an, dass die Geschäfte des Verarbeitenden Gewerbes im Vergleich zum Vormonat wachsen.

„Die deutsche Wirtschaft läuft weiter rund. Ein Ende dieser beeindruckenden Wachstumsgeschichte ist vorerst nicht in Sicht“, betonte Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME). Allerdings habe sich der Inflationsdruck verstärkt. Das zeige sich bei den Einkaufs- und Verkaufspreisen, die so schnell stiegen wie zuletzt Anfang 2011.

Preisdruck wird 2018 das beherrschende Thema sein

„Nun deutet es sich auch beim EMI an: Der Zyklus lebt!“, kommentierte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, am Montag auf BME-Anfrage die aktuellen EMI-Daten. Im konkreten Fall heiße das, nach einem fulminanten Anstieg im vergangenen Jahr gehe es mit der wirtschaftlichen Entwicklung 2018 wieder etwas gemächlicher zu. Aber mit 2,0 % Wachstum sehe es für Deutschland weiterhin gut aus. „Gleichzeitig ist die Inflation nicht tot – ganz im Gegenteil. Der Preisdruck nimmt zu und wird 2018 das beherrschende Thema sein. Es wird spannend, wann die EZB bereit sein wird, dies zu erkennen“, sagte die Helaba-Bankdirektorin dem BME.

„Die neuesten Daten zur Stimmung in den Unternehmen geben klare Signale, dass die Wirtschaft im Euroraum mit Schwung in das neue Jahr gestartet ist. Allerdings werden die positiven Überraschungen nicht mehr so groß ausfallen wie im vergangenen Jahr“, sagte Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, dem BME.

info@bme.de, T +49 69 30838-0, www.bme.de/emi

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