Abkühlung, aber keine Krise

Die Schwächephase der deutschen Wirtschaft hält an. Wie der BGA berichtet, zeichne sich zwar keine Konjunkturkrise ab, die Indikatoren würden aber auch noch keine Trendwende nach oben anzeigen. Die Produktion und die Auftragseingänge in der Industrie waren tendenziell weiter rückläufig, die Bauproduktion zeigte eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau. Auch die deutschen Ausfuhren waren weiter leicht rückläufig. Die staatlichen und privaten Konsumausgaben stützen hingegen weiterhin spürbar. Am Arbeitsmarkt erfolgt der Beschäftigungsaufbau konjunkturbedingt langsamer. Dies ist die zusammenfassende Bewertung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Oktober 2019.

Die Konjunkturindikatoren deuten noch nicht auf eine grundlegende Veränderung der konjunkturellen Situation hin (Bildquelle: Marco2811 / stock.adobe.com)

Die wirtschaftliche Aktivität der deutschen Wirtschaft verharrt gegenwärtig in etwa auf dem erreichten Niveau. Die Verluste an Wertschöpfung in der Industrie, die sich weiter im Abschwung befindet, werden weitgehend durch das Wachstum in den Bereichen Dienstleistungen und Bauwirtschaft kompensiert. Die Konjunkturindikatoren deuten noch nicht auf eine grundlegende Veränderung der konjunkturellen Situation hin. Ein stärkerer Abschwung oder gar eine ausgeprägte Rezession sind gegenwärtig aber nicht zu erwarten, so das BMWi. Die exportorientierte deutsche Industrie sieht sich weiterhin einem schwachen Welthandel, einer stagnierenden globalen Industriekonjunktur und einer weltweiten Abschwächung der Nachfrage nach Kraftwagen gegenüber. Dies dämpft die Investitionsneigung im Inland und strahlt auf die binnenwirtschaftliche Nachfrage nach Vorleistungs- und Investitionsgütern aus. Die weniger exportabhängigen Bereiche bleiben davon bislang relativ unberührt.

Die verhaltene Einschätzung des BMWi zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland wird vom BGA geteilt: „Dank der weiterhin kraftvollen Binnenkräfte können die bremsenden Effekte aus Industrie und Außenhandel kompensiert werden. Neben den hieraus resultierenden konjunkturellen Herausforderungen mehren sich jedoch auch die Hinweise für strukturellen Handlungsbedarf. Der unzureichende Abbau von Bürokratie ist ein Dauerthema. Strukturell hat sich die Agenda verschoben: Nach der Energiewende steht nun die Stärkung des Nachhaltigkeitsgedanken auf der politischen Agenda anstelle einer Stärkung des wirtschaftlichen Rahmens. Die Bündelung der vielfältigen Facetten der einzelnen Themen erfordert aus Sicht des BGA mehr Mut und Entschlossenheit zu mehr fördernden Impulsen. Anstelle der Feinjustierung von rechtlicher Regulatorik muss wieder mehr auf private Initiative, auf Investitionen und Modernisierung durch attraktive unternehmerische Rahmenbedingungen gesetzt werden. Die Mittelstandsstrategie des BMWi zeigt hierzu einen unterstützenswerten und wichtigen Weg auf.“

info@bga.de, T +49 30 590099-581, www.bga.de

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