3D-Druck ist in der Realwirtschaft angekommen

Der 3D-Druck, auch Additive Manufacturing (AM) genannt, hat den Schritt aus dem akademischen Bereich und den Hobbywerkstätten heraus geschafft und Einzug in Unternehmen gehalten. Obwohl AM lediglich 0,3 % des 10 Bio. USD schweren globalen Produktionsmarkts ausmacht: Unternehmen von Dentalimplantat- bis hin zu Automobilherstellern sowie Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen nutzen inzwischen diese Technik zum Herstellen von Prototypen und voll funktionsfähigen Bauteilen.

Additive Manufacturing wird nach Einschätzung von Experten im Jahr 2018 weltweit die Umsatzmarke von 12 Mrd. USD überschreiten (Bildquelle: nikkytok / Fotolia.com)

Additive Manufacturing differenziert sich durch die Möglichkeit, fast jede Form oder Struktur ohne geometrische Einschränkungen und zu geringen Grenzkosten zu realisieren. Tatsächlich ist die Herstellung bestimmter Strukturen mit herkömmlichen Verfahren nicht möglich. Zudem geht die Flexibilität des 3D-Drucks nicht zulasten der Effizienz, da die verwendeten Maschinen über eine kurze Set-up-Zeit verfügen und sich für Just-in-Time-Produktion sowie geringe Lagerbestände eignen. Dieses Merkmal der „Komplexität zum Nulltarif“ führt zu einem potenziellen Kostenvorteil bei der Herstellung komplexer Bauteile, insbesondere bei kleinen, in geringen Stückzahlen hergestellten Teilen. Entwickler können sich auf die Verbesserung der Funktionalität eines Produktes konzentrieren und müssen sich dabei weniger um die Herstellbarkeit eines Bauteils sorgen.

Laut einem Bericht der Managementberatung Bain hat der globale AM-Markt in den letzten fünf Jahren zweistellige Wachstumsraten verzeichnet, und die Erwartungen von Experten gehen für die nächsten fünf Jahre von einer ähnlichen Wachstumsrate aus. Dadurch würde im Jahr 2018 die Marke von 12 Mrd. USD überschritten. Kunststoffbauteile machen nach wie vor den Großteil der Produktion aus, doch auch der Bereich rund um Metallbauteile ist vielversprechend. Die Geschwindigkeit, mit der das Verfahren eingeführt wird, hängt davon ab, wie rasch die Unternehmen einige bestehende Hindernisse überwinden können:

  • Hohe Produktionskosten
  • Unzureichende Fertigungstoleranz und Oberflächenbeschaffenheit
  • Hohe Kosten für Kunststoff- und Metallmaterialien
  • Keine einheitlichen Entwicklungs- und Herstellungsrichtlinien
  • Mangel an qualifizierten Arbeitskräften

info@bain.de, T+49 89 5123 0, www.bain.de

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