Maschinenbau-Barometer: Mehrheit der Manager:innen pessimistisch

Die Stimmung im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist negativ. Der Blick der Entscheider:innen auf die Entwicklung der deutschen Konjunktur hat sich im Vergleich zur Mitte des Jahres deutlich verschlechtert. Inzwischen ist mehr als die Hälfte (54 %) der Unternehmer:innen der Ansicht, dass die Wirtschaftsentwicklung hierzulande negativ verlaufen wird. Zwar sehen sie die globale Konjunktur deutlich weniger skeptisch und weniger als ein Drittel glaubt an einen weltweiten Abschwung. Düster sind jedoch die Umsatzerwartungen für die gesamte Branche: sie ist im Vergleich zum Vorquartal weiter ins Minus gerutscht, wie das jüngste Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC) zeigt.

(Bildquelle: nordroden / stock.adobe.com)

Umsatzprognose weiterhin negativ

Im Durchschnitt liegt die Umsatzerwartung für das laufende Jahr bei -1,6 % – ein Rückgang gegenüber dem Vorquartal um 1,1 Prozentpunkte. Seit Jahresbeginn ist die Prognose insgesamt um 2,8 Prozentpunkte gesunken und bleibt damit weiterhin im negativen Bereich. Vom Optimismus zu Jahresbeginn 2023 ist nicht mehr viel übrig geblieben. Einziger Hoffnungsschimmer bleibt der Ausblick auf die Entwicklung des eigenen Unternehmens. Hier sind die Befragten optimistischer als in der Wahrnehmung der Gesamtbranche.

Rund zwei Drittel der befragten Manager:innen blicken mit Sorge auf den Fachkräftemangel. Er gehört zu den größten Bedrohungen für das Umsatzwachstum im Maschinenbau. Die Unternehmen werden versuchen, gegenzusteuern. Immerhin möchten vier von zehn Befragten die Zahl der Vollzeitbeschäftigten in den kommenden zwölf Monaten erhöhen. Die Mehrheit zeigt sich hier vorsichtiger: 57 % möchten den Personalbestand auf dem jetzigen Niveau halten.

Nachhaltigkeit bleibt eine Baustelle

In Sachen Nachhaltigkeit zeigt die Branche weiterhin vergleichsweise wenig Dynamik. Zwar ist der Anteil der Unternehmen, die über eine Nachhaltigkeitsstrategie zu den Themen Umwelt, Soziales sowie Governance & Compliance verfügen, im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, allerdings verfügt nur ein Drittel von ihnen über eine ausformulierte Roadmap mit konkreten Maßnahmen und definierten Verantwortlichkeiten. Noch weniger veröffentlichen einen Nachhaltigkeitsbericht. Auffällig ist vor allem, dass die überwiegende Mehrheit bei der Formulierung ihrer Nachhaltigkeitsziele weiterhin auf Eigenentwicklungen setzt; weniger als die Hälfte bezieht sich auf externe Anregungen von Regulatoren oder Kunden, noch weniger auf sogenannte übergeordnete Referenzrahmen wie z.B. „Science Based Targets“. Dazu passt, dass sich weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen gut auf zukünftige Anforderungen, vor allem die der Regulatoren, vorbereitet fühlt.

DE_Kontakt@pwc.com, +49 69 9585-0, www.pwc.de/de

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